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Abfall im WC ist nicht okay! Fünf Tipps, die sich im Alltag auszahlen

Das Feuchttuch, der Klostein, übrig gebliebene Tabletten, der schlecht gewordene Essensrest: Die Versuchung, all das direkt über die Toilette zu „entsorgen“, ist für viele offenbar groß – aus den Augen, aus dem Sinn. Aber dieser Müll sorgt – neben einer ganzen Reihe anderer Stoffe – für Probleme. Und zwar dort, wo mensch es im Zweifel nicht sieht: in der Kanalisation sowie in den Pump-und Klärwerken.

Übrigens: Am besten auf den Punkt gebracht hat all das das singende Klo der Berliner Wasserbetriebe. Hier geht’s zum Song: www.onlytherealshit.de

Stellen Sie im Bad einen kleinen Mülleimer auf. Ins Klo bitte nur den „real shit“.

Feuchttücher, Windeln, Wattestäbchen, Tampons, Binden und Kondome gehören nicht ins Klo. Besonders Feuchttücher zersetzen sich nicht, sie können die Hausleitung verstopfen, bis das Abwasser nicht mehr abfließt, sondern buchstäblich „am Dampfen ist“. Die Beseitigung ist eklig, umständlich und kostet die Hausbewohnerinnen und -bewohner im Zweifel viel Geld. Genauso ist es auch, wenn das Problem erst ein paar Kilometer weiter auftritt: Mehrmals am Tag rücken Beschäftigte der Wasserbetriebe aus, um solche Verstopfungen in den Abwasserkanälen oder -pumpwerken zu lösen. Die sogenannten Zöpfe vor allem aus Feuchttüchern, die etwa die Pumpen dort unten lahmlegen, können Taillenumfang und Länge erwachsener Menschen erreichen.

Alles aufessen, dann scheint auch die Sonne öfter. Oder sauber über den Hausmüll oder noch besser die Biotonne entsorgen.

Auch Essensreste, Fette und Öl haben in der Toilette nichts zu suchen. Googeln sie mal „300 Tonnen schwerer Fettkloß verstopft Kanalisation“, dann wissen Sie, warum. Außerdem stinkt es und ist ein gefundenes Fressen für Ratten. Die nutzen den Kanal zwar in erster Linie als (Auto-)sicheren Wanderweg; aber wo sie gut gefüttert werden, machen sie es sich auch gemütlich. Wo es immer wieder zu Kanalgestank kommt, müssen die Wasserbetriebe regelmäßig mit Trinkwasser spülen. Das ist aufwendig und kostet letztlich das Geld aller Kundinnen und Kunden. Also: Was auf dem Teller war, kommt nicht in die Schüssel, jedenfalls nicht direkt. 

Nicht mehr benötigte oder abgelaufene Medikamente bitte bei den Schadstoffsammelstellen der BSR, in Apotheken (sofern diese sie annehmen) oder Mediboxen in der Unternehmenszentrale der Berliner Wasserbetriebe abgeben.

Deutlich komplizierter liegt der Fall bei Medikamenten. Sie dürfen unter keinen Umständen ins Abwasser gelangen. Warum? Weil sich die enthaltenen Wirkstoffe im Abwasser lösen und auch in modernen Klärwerken nicht restlos entfernt werden können. Das belastet den Wasserkreislauf und das Grundwasser.

Der beste Weg, chemischen Rohrreiniger zu vermeiden, ist es, keine Abfälle ins Klo zu werfen. Ganz einfach!

Farb- und Lackreste, Lösungsmittel oder viele Rohrreiniger verschmutzen bzw. belasten das Wasser und können in den Klärwerken nicht restlos abgebaut werden. Chemikalien gehören deshalb zu den Schadstoffsammelstellen der BSR. Das Berliner Wasser freut sich, wenn Sie Reinigungsmittel nur sparsam einsetzen und bei Verstopfungen lieber zum guten alten Pömpel greifen.

Kippen, Katzenstreu & Co. gehören in den Hausmüll. Kunststoffe und Rasierklingen in die gelbe Wertstofftonne. Und für unterwegs gibt es praktische Taschenaschenbecher und mehr Mülleimer der BSR, als man glaubt.

Zu guter Letzt – und das ist eigentlich selbstverständlich: Feste Stoffe wie Katzenstreu oder Kunststoff, Gegenstände wie zum Beispiel Rasierklingen spült man nicht einfach runter. Denn wir müssen sie in unseren Klärwerken mit großem technischem Aufwand und enormen Zusatzkosten wieder rausfischen. Zigarettenkippen verunreinigen durch Giftstoffe zusätzlich das Wasser – übrigens auch, wenn sie auf die Straße geworfen werden

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