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Grüner „Kraftzwerg“ produziert Strom und Wärme

2. März 2009 - Kindergartenkinder weihen modernes Blockheizkraftwerk in der Johanna-Tesch-Straße ein Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung versorgt über 800 Wohnungen mit Strom und Wärme Staatssekretärin Dunger-Löper: „Schritt zum nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt.“

Berlin, 3. März 2009 – Vorschulkinder der Kita „Dreikäsehoch“ haben heute zusammen mit der Staatssekretärin für Stadtentwicklung, Hella Dunger-Löper, ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) in ihrem Wohngebiet in der Johanna-Tesch-Straße (Oberspree) in Betrieb genommen. 802 Wohnungen und zwei Kindertagesstätten werden damit umweltfreundlich und effizient mit Strom, Heizwärme und Trinkwarmwasser versorgt. Das gasbetriebene BHKW mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) unterstützt die vorhandene Heizkesselanlage mit Brennwert-Technologie und spart pro Jahr 151 Tonnen Kohlendioxid ein. Es liefert übers Jahr gerechnet über 1.100 Megawattstunden Energie in Form von Wärme und Strom. Mit derselben Energie könnte das Rote Rathaus ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. In Vorbereitung auf die Einweihung haben sich die Kita-Kinder auf kindgerechte Weise mit den Themen „Heizung“, „Stromerzeugung“ und „Klimaschutz“ beschäftigt. Auch einen einprägsamen Namen wird das Mini-Kraftwerk tragen: „Kraftzwerg“. Bei der Inbetriebnahme des BHKW durch die Kindergruppe, den Geschäftsführer der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft, Michael Niestroj, und den Geschäftsführer der Berliner Energieagentur, Michael Geißler, sagte die Staatssekretärin für Stadtentwicklung, Hella Dunger-Löper: „Das besondere Engagement der Kinder für die Einweihung des BHKW und die Beschäftigung mit Energiethemen im Vorfeld ist ein Symbol dafür, dass der Einsatz von neuen und energieeffizienten Technologien ein wichtiger und von den nachfolgenden Generationen eingeforderter Schritt zum nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen ist. Die heutige Inbetriebnahme weist also wirklich in die Zukunft – und die nachfolgende Generation ist schon dabei!“ Die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH gehört zu den Vorreitern im Klimaschutz der Stadt. Im Jahr 2008 hat es das Unternehmen zum vierten Mal geschafft, sein Umweltmanagement nach den strengen Auflagen der höchsten europäischen Umweltnorm EMAS (Eco Management and Audit Scheme) zertifizieren zu lassen. Bereits seit dem Jahr 2005 ist sie als geprüftes Unternehmen im Standortregister der Europäischen Union eingetragen. Zudem wurde im Jahr 2008 das Umweltmanagementsystem erstmals auch nach der internationalen Norm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Zurzeit betreibt das Unternehmen insgesamt 23 Solar- und 27 Photovoltaikanlagen. Dank seines ökologisch geschärften Profils werden zum Beispiel Sanierungsvorhaben einem Umweltcheck unterzogen, wird Sonnenenergie genutzt, mit einem attraktiven Wohnumfeld mehr Naturraum für die Stadt gewonnen, die Anwendung eines intelligenten Stromzählers getestet, Ökostrom verwendet, die Gelbe Tonne plus und die Elektrotonne in ausgewählten Beständen einem Test unterzogen und vieles mehr. Geschäftsführer Michael Niestroj betont: „Wir begreifen den Umweltschutz als äußerst komplexe Aufgabe, zu der eine Vielzahl von einzelnen, gleichwohl eng verknüpften Projekten gehört. Die 151 Tonnen jährlicher zusätzlicher Einsparung dank der Beistellung des Blockheizkraftwerkes in der Johanna-Tesch-Straße sind ein Baustein im Rahmen der Erfüllung unserer Verpflichtung der Klimaschutzvereinbarung mit dem Berliner Senat, bis zum Jahr 2010 eine Einsparung an CO2 von insgesamt 8.100 Tonnen zu erreichen.“ Weitere 70.000 Tonnen CO2-Einsparung in Berlin möglich Die Kooperation mit der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft ist für den Geschäftsführer der Berliner Energieagentur, Michael Geißler, ein wichtiger Schritt, um die dezentrale und umweltfreundliche KWK-Technologie in Berlin weiter voranzubringen. Durch das novellierte und am 1. Januar 2009 in Kraft getretene neue Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz ergeben sich laut Geißler „hervorragende Chancen“ für die Eigentümer von Wohn- und Dienstleistungsgebäuden sowie für Industrie und Gewerbebetriebe, die Energiekosten spürbar zu senken. Geißler: „Allein in Berlin könnten kurz- bis mittelfristig über 350 weitere dezentrale Blockheizkraftwerke wirtschaftlich betrieben und dadurch 70.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Durch das neue KWK-Gesetz lohnt es sich, die bestehende Heizungsanlage zu optimieren, ohne dass es zusätzlich etwas kostet.“ Das Mini-BHKW in der Johanna-Tesch-Straße – eine G-Box 50 der 2 G Bio-Energietechnik GmbH – unterstützt die im Heizhaus der Wohnsiedlung vorhandenen Brennwertkessel. Es hat eine elektrische Leistung von 48 kW und eine thermische Leistung von 97 kW. Als technischer Dienstleister bindet die Berliner Energieagentur das BHKW hydraulisch und regelungstechnisch so ein, dass der Wirkungsgrad der bestehenden Heizanlage entscheidend verbessert wird. Im Vergleich zur ungekoppelten Produktion von Strom und Wärme ist eine Primärenergie-Einsparung von 40 Prozent und eine CO2-Einsparung bis zu 60 Prozent möglich. Die BEA hat für das BHKW die Investitionen getätigt und ist für den kompletten Service zuständig. Mittels Fernüberwachung können die Techniker der BEA den Betriebsablauf permanent überprüfen und sorgen dafür, dass die Anlage immer optimal eingestellt ist.

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