Empfangbereich der STADT UND LAND

Die STADT UND LAND wird 100 Jahre alt!

Berlin, 05. Juli 2024 - Am 7. Juli 2024 wird die als „Märkische Scholle“ gegründete STADT UND LAND 100 Jahre alt. Blättert man in der Chronik der Gesellschaft, dann zeigt sich natürlich, dass die Wechselbäder deutscher Geschichte um das kommunale Wohnungsbauunternehmen keinen Bogen gemacht haben. Inflation, Weltwirtschaftskrise, Krieg, Teilung, Wende, Mauerfall; dazwischen und danach Zeiten des Aufschwungs, des Neubeginns und des Umbaus. Die STADT UND LAND war immer mittendrin.

Zur Firmenphilosophie der STADT UND LAND gehörte seit ihrer Gründung als „Märkische Scholle“ am 7. Juli 1924 der Grundsatz, breite Schichten der Bevölkerung und besonders Menschen mit geringeren Einkommen mit Wohnraum zu versorgen.

Was mit dem Bau von 59 Wohnungen in Wittenau und Britz begann, fand in Neuenhagen in den Jahren 1928 bis 1930 in größerem Maßstab seine Fortsetzung: Raus aus der Enge und dem Mief der Berliner Mietskasernen – Licht, Luft und Sonne für alle, hieß es, als die Gartenheimsiedlung „Grüner Winkel“ entstand. Heute trägt sie den Namen Fallada-Siedlung, nach ihrem bekanntesten Bewohner, der hier eine recht glückliche und produktive Zeit verbrachte. Unter dem Dach der STADT UND LAND schrieb er seinen berühmten Roman „Kleiner Mann, was nun?“.

Ausdruck ihrer regen Bautätigkeit war die Tatsache, dass die STADT UND LAND bereits Anfang der 30er Jahre ca. 2.400 Wohnungen in verschiedenen Ortsteilen von Groß-Berlin errichtet hat, so u. a. in Lichtenberg, Friedrichsfelde, Johannisthal, Neuenhagen, Pankow, Britz, Lichterfelde Süd und Wittenau. In Niederschöneweide und in Kleinmachnow baute das Unternehmen Einfamilienhäuser. Es entstanden vorbildliche Siedlungen für breite Bevölkerungsschichten.

Wichtige Stationen der STADT UND LAND-Geschichte zeigten deren enge Verknüpfung mit den Geschicken der Stadt Berlin: Nahezu jede fünfte Wohnung der STADT UND LAND war nach dem zweiten Weltkrieg zerstört oder stark beschädigt; Enteignung im Osten und „Überleben“ unter der Obhut der GSW – von den ehemals 2.352 fast ausschließlich im Ostteil Berlins gelegenen Wohnungen verblieben nur noch 13 Wohnungen, zwei Garagen und ein Vorratsgrundstück im Westteil der Stadt im Besitz der Gesellschaft. Am 1. Januar 1958 wurde dann die STADT UND LAND wieder in die Eigenständigkeit entlassen mit rund 10.000 Wohnungen.

Die 60er, 70er und 80er Jahre waren von intensivem Bauen und Sanieren geprägt – dafür standen Quartiere wie die John-Locke-Siedlung in Lichtenrade, die Rollberg- und die High-Deck-Siedlung in Neukölln oder die Landhäuser in Rudow.

Nach der Wiedervereinigung in den neunziger Jahren kam es zum Zusammenschluss mit der Wohnungsbaugesellschaft Treptow mbH und der umfassenden Sanierung deren Bestände. Wichtige Stationen dieses jüngsten Zeitabschnittes waren auch der Neubau der Siedlung Altglienicke und die Übernahme der Geschäftsbesorgung für die WoGeHe Wohnungsbaugesellschaft Hellersdorf mbH mit ehedem rund 20.000 Wohnungen in der Großsiedlung Hellersdorf.

Die ersten der 2000-er Jahre waren geprägt von Modernisierung, Sanierung und Konsolidierung. Knappe öffentliche Kassen, der Abbau von Subventionen und der Rückzug des Staates aus der sozialen Verantwortung setzten die politischen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit des Konzerns STADT UND LAND im Jahr 2005. Der Markt wurde und wird bestimmt von fehlendem Wirtschaftswachstum, steigender Arbeitslosigkeit und einer demografischen Entwicklung der Bevölkerung, die durch Überalterung, Geburtenrückgang und Vereinsamung geprägt ist. Vor diesem Hintergrund verschärften sich die Wettbewerbsbedingungen am Berliner Immobilienmarkt weiter. Wachsende Leerstände und steigende Erlösausfälle waren die Folge.

Die strategische Ausrichtung der Geschäftstätigkeit des Konzerns STADT UND LAND galt in diesen Jahren unverändert der nachhaltigen Entschuldung. Sie zielte darauf ab, die Zins- und Tilgungslast weiter zu reduzieren. Im Mittelpunkt standen die Bewirtschaftung und die Pflege der Bestände. Umfangreiche Maßnahmen dienten der Bestandsaufwertung, dem zielgruppenorientierten Marketing, dem Ausschöpfen von Mieterhöhungspotenzialen und dem stringenten Kostenmanagement. Gleichzeitig wurden anspruchsvolle Sanierungsprojekte in diesen Jahren abgeschlossen, darunter das insgesamt 1.849 Wohnungen umfassende Grabenviertel in Hellersdorf und die Neuköllner „Siedlung der Düfte“ rund um die Holzmindener Straße mit ihren 334 Wohnungen in 6- und 8-geschossigen Gebäuden.

2010 waren rund 90.000 Menschen bei der STADT UND LAND zu Hause. Der Wohnungsmarkt war ein anderer als heute: Das Angebot war weit größer als die Nachfrage. Vor allem am Stadtrand. Die STADT UND LAND setzte auf Kampagnen: Das kommunale Wohnungsunternehmen warb für den Wohnstandort Hellersdorf fernab von Lärm und hektischem Innenstadttreiben. Hauptfigur der Kampagne war dieser sympathischer Jedermann, der auf humorvolle Art und Weise mit den vielen Alltagsproblemen des Großstadtlebens konfrontiert wurde. Die Lösung seiner Probleme lautet stets: „Zieh nach Hellersdorf“.

Ab 2012 erfolgte der Umschwung auf Wachstum, wenngleich der Entschuldungskurs fortgesetzt wurde. Erstmals seit vielen Jahren erhöhte die STADT UND LAND durch einen Zukauf ihren Wohnungsbestand. Sie erwarb 341 Wohnungen in vier Wohnanlagen in Neukölln und Tempelhof-Schöneberg. 2013 wies die STADT UND LAND einen Leerstand von 2,7 Prozent aus. Der Berliner Wohnungsmarkt hatte in den letzten Jahren einen Paradigmenwechsel vollzogen. Waren die so genannten Nullerjahre noch von einem Angebotsüberhang geprägt, so überstieg jetzt die Wohnungsnachfrage das Angebot. Berlinweit war kaum noch Wohnungsleerstand zu verzeichnen. Die STADT UND LAND ging die Erweiterung ihres Portfolios ambitioniert an.

Im Jahr 2014 startete die STADT UND LAND mit einem Wohnungsbestand von 39.370 Einheiten ihre Wachstumsstrategie. Im Jahr 2024 verfügt das Unternehmen über 52.500 Wohnungen, was einer Steigerung von etwa 33 Prozent entspricht. Bis 2033 soll dieser Bestand durch Ankauf und Neubau auf 56.254 Wohnungen erweitert werden. Im Planungszeitraum 2024 bis 2033 ist der Baubeginn für weitere 3.854 Wohnungen vorgesehen sowie ein Investitionsvolumen von rund 1 Milliarde Euro für den Ankauf und den Neubau bezahlbaren Wohnraums geplant. Damit setzt die STADT UND LAND die vom Gesellschafter geforderte Wachstumsstrategie erfolgreich fort.

Die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH bietet die ganze Vielfalt des Wohnens in der Hauptstadt. Die STADT UND LAND gibt heute rund 100.000 Menschen ein Zuhause. Unsere Bestände bewirtschaften wir sozial und umweltorientiert. Und nicht nur das. Bei uns finden die unterschiedlichsten Menschen auch ihr berufliches Zuhause, von der Technikerin über den Cloudspezialisten bis zur Projektleitung im Neubau. Durch ihre Arbeit leisten unsere über 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen entscheidenden Beitrag zur sozialen Stadtentwicklung und dem Erhalt lebenswerter Kieze.

Weitere Informationen zur Geschichte der STADT UND LAND finden Sie in unserer Online-Chronik.

Pressekontakt STADT UND LAND

Frank Hadamczik
Leiter Unternehmenskommunikation und Pressesprecher
Tel.: 030 6892-6205
frank.hadamczik@stadtundland.de

Anja Libramm
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: 030 6892-6281
anja.libramm@stadtundland.de

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