Empfangbereich der STADT UND LAND

Stellungnahme der STADT UND LAND zum Rollbergviertel

Berlin, 10. Oktober 2025 - Die STADT UND LAND nimmt die geäußerten Sorgen und die Kritik der Mieterschaft im Rollbergviertel sehr ernst. Wir verstehen, dass viele der angesprochenen Themen den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner unmittelbar betreffen. Die Aktion des Kiezrates verdeutlicht die Sorgen der Mieterschaft, jedoch kann die STADT UND LAND nicht sämtliche Schwierigkeiten im Rollberg-Kiez allein beseitigen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Mieterschaft tragfähige Lösungen zu finden und das Wohnumfeld langfristig zu stärken. Das bedarf eines Zusammenwirkens der STADT UND LAND mit diversen Akteuren und Institutionen, aber auch der Bewohnerschaft vor Ort. Insofern begrüßen wir das Engagement des Kiezrates ausdrücklich.

1. Instandhaltung, Reinigung und Pflege der Außenanlagen

Verzögerte Reparaturen liegen definitiv in unserem Verantwortungsbereich, weswegen wir bereits Sanktionen gegen die beauftragten Firmen ausgesprochen bzw. angewandt haben. Es gibt jedoch auch objektive Umstände, die manchmal zu Verzögerungen führen. Beispielhaft seien die Themen Personalmangel bei den Handwerksfirmen oder mangelnde Verfügbarkeit von Ersatzteilen genannt. Nicht in unserem Verantwortungsbereich liegen Vandalismusschäden und die regelmäßige Vermüllung im Quartier. Hier können wir lediglich reagieren, sowie Aufklärungsarbeit über diverse Informationskanäle leisten. Wir arbeiten diesbezüglich in Kooperation mit Sicherheitsdiensten und optimieren Schließ- und Zugangssysteme in unserem Bestand. Für unsere Mieterinnen und Mieter stehen Unterstützungsangebote unserer Tochtergesellschaft SOPHIA zur Verfügung, die im Wesentlichen in Betreuungsleistungen besonders für ältere oder auch hilfsbedürftige Menschen bestehen. Über diese Hilfsmöglichkeiten informieren wir regelmäßig in unseren Publikationen.

Illegale Müll- und Sperrmüllablagerungen sind im Rollbergviertel besonders ausgeprägt. Unsere Hauswarte kontrollieren und reinigen die Außenanlagen regelmäßig, was jedoch bezüglich der Häufigkeit mit Augenmaß geschehen muss, da es zu einer Erhöhung der Betriebskosten für die Mieterschaft führt. Bereits seit längerer Zeit werden illegale Ablagerungen im Bezirk mit Bußgeldern bis zu 25.000 Euro geahndet – wir begrüßen diese Maßnahme ausdrücklich und werden sie durch unsere eigenen Aktivitäten unterstützen.

2. Kommunikation, Erreichbarkeit und Zuständigkeiten

Bei der Beantwortung von Anfragen und der Klärung von Sachverhalten ist unser Anspruch eine transparente und verlässliche Kommunikation. Durch erforderliche Recherchen kann es zu Verzögerungen kommen, für die wir uns entschuldigen, die jedoch keineswegs immer vermeidbar sind.

Unser zentraler Kundenservice ist telefonisch während der Arbeitszeiten erreichbar und wird von vielen Mieterinnen und Mietern regelmäßig genutzt. Die offenen Sprechzeiten wurden in ein Terminsystem überführt, um allen Anfragenden feste Zeitfenster und planbare Gespräche zu ermöglichen. Dies hat zu einer messbaren Beschleunigung in der Bearbeitung der Erstanliegen geführt.

Zu bekannten Schadstoffthemen in Wohnungen wurden die betroffenen Mieterinnen und Mieter bereits informiert; bei weiteren Fragen stehen unsere Ansprechpersonen weiterhin zur Verfügung. Für den weiteren Umgang mit der Thematik stehen wir in ständigem Austausch mit einschlägigen Expertinnen und Experten. Neue Erkenntnisse fließen kontinuierlich in unser Handeln ein und die Haushalte werden entsprechend informiert.

3. Betriebskostenabrechnung: Transparenz und Nachvollziehbarkeit

Uns ist bewusst, dass Betriebskostenabrechnungen komplex sein können. Wir möchten hier größtmögliche Transparenz schaffen. Bereits 2024 wurden wir zu einer Informationsveranstaltung zur Erläuterung der Betriebskostenabrechnung eingeladen. Neben unserem Abteilungsleiter der Betriebskostenabteilung war auch der Bereichsleiter des Messdienst, der STADT UND LAND FACILITY anwesend, um Fragen direkt zu klären. Leider wurde dieses Angebot nur von wenigen genutzt.

In einzelnen Gebäuden erfolgt die Betriebskostenabrechnung aufgrund fehlender Messgeräte gemäß den gesetzlichen Vorgaben (§ 9a Heizkostenverordnung) nach Wohnfläche. Um die Mieterinnen und Mieter zu entlasten, gewähren wir in den betroffenen Liegenschaften - analog der Kostensenkung im Jahr 2023 - erneut eine freiwillige Kostensenkung in Höhe von 15 Prozent.

4. Sorge vor Sanierungen und Verdrängung

Modernisierungsankündigungen wecken bei vielen Mieterinnen und Mietern die Befürchtung, dass neben den Belastungen durch die Baumaßnahmen auch unverhältnismäßig hohe finanzielle Belastungen durch Mieterhöhungen verbunden sein könnten. Auch hier halten wir uns an sämtliche für uns geltenden Regelungen, die zum Teil weit über das gesetzliche Maß hinausgehen. Sehen sich Haushalte im konkreten Fall überlastet, stehen wir mit Rat und Tat zur Seite, erläutern die öffentlichen Unterstützungsangebote, bieten ggf. auch einen Wohnungstausch an.

Als landeseigene Wohnungsbaugesellschaft steht STADT UND LAND für bezahlbares Wohnen. Eine sogenannte „Luxussanierung“ widerspricht unseren Grundsätzen und unserem sozialen Auftrag. Geplante Maßnahmen im Rollbergviertel zielen darauf ab, die Gebäude technisch zu ertüchtigen und energetisch zu verbessern – also Substanz und Wohnqualität zu sichern. Dabei halten wir uns strikt an die gesetzlichen Vorgaben sowie die landespolitischen Vereinbarungen (Kooperationsvereinbarung, Leistbarkeitsversprechen).

Über alle anstehenden Schritte, mögliche Einschränkungen und Unterstützungsangebote werden wir die Mieterschaft frühzeitig, transparent und umfassend informieren.

STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH
Berlin, den 10. Oktober 2025

Pressekontakt STADT UND LAND

Frank Hadamczik
Leiter Unternehmenskommunikation und Pressesprecher
Tel.: 030 6892-6324
frank.hadamczik@stadtundland.de

Anja Libramm
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: 030 6892-6281
anja.libramm@stadtundland.de

Die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH bewirtschaftet rund 53.300 Wohnungen und über 900 Gewerbeobjekte im eigenen Bestand sowie mehr als 10.000 weitere Wohnungen und über 200 Gewerbeobjekte im Auftrag Dritter in Berlin sowie im Berliner Umland und zählt zu den großen städtischen Wohnungsbaugesellschaften Berlins. Der Bestand soll bis 2034 durch Neubau und Ankauf auf insgesamt rund 56.500 Wohnungen wachsen. Dafür plant das Unternehmen rund 997 Mio. Euro zu investieren. Kontinuierlich investiert die STADT UND LAND auch in die Sanierung und Modernisierung ihrer Bestände, hierfür sind in den nächsten 10 Jahren rund 956 Mio. € geplant und unterstützt zahlreiche soziale Projekte und Initiativen zur Stärkung der Quartiere.