„Ein Fest der Lebensfreude“ - Drei Fragen an Staatssekretärin Juliane Seifert
Juliane Seifert ist Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat, also in dem Ministerium, das auch für den Sport zuständig ist. Als Mitglied im Weltspiele-Komitee berät sie mit weiteren Vertretern aus Sport, Politik und Gesellschaft die Special Olympics World Games Berlin 2023.
Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat
© Henning Schacht
Die Politik unterstützt die Special Games in Deutschland und setzt sich damit für Inklusion ein. Warum ist das wichtig?
Die Special Olympics World Games 2023 sind so viel mehr als eine große Sportveranstaltung: Sie haben das einzigartige Potenzial, gesellschaftliche Ziele wie Inklusion, Teilhabe in der Gesellschaft und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nachhaltig zu fördern. Im Mittelpunkt stehen bei den Weltspielen die Athletinnen und Athleten. Durch die Weltspiele bekommen sie nicht nur eine eigene Bühne und Gelegenheit, ihre sportlichen Erfolge zu feiern. Sie werden uns als Besucherinnen und Besuchern zeigen, zu welchen sportlichen Höchstleistungen sie fähig sind
und wie selbstverständlich ein Miteinander ohne Voreingenommenheit funktionieren kann. Als größtes inklusives Sportereignis weltweit schaffen die Special Olympics viele Begegnungen mit Athletinnen und Athleten, deren Freude, Spaß und Herzlichkeit uns alle anstecken wird. Deswegen unterstützen wir als Bund gemeinsam mit dem Land Berlin dieses Ereignis, weil wir mit den Weltspielen eine einzigartige Möglichkeit haben, eine
inklusive Gesellschaft mitzugestalten. Großartig finde ich auch, dass über 200 Kommunen sich als sogenannte „Host Towns“, also gastgebende Städte, engagieren und unter anderem Athleten und Athletinnen bei sich aufnehmen. Sie leisten mit ihren kreativen und nachhaltigen Projekten einen bedeutenden Beitrag für Inklusion und Teilhabe in unserer Gesellschaft über die Dauer der Spiele hinaus.
Zurzeit ist viel die Rede von Mindeststandards bei großen Sportveranstaltungen, wenn es um Umwelt, Integrität, Sicherheit und Menschenrechte geht. Wie wird das bei den Special Games umgesetzt?
Die Weltspiele sind eine der größten Sportveranstaltungen der kommenden Jahre in Deutschland. Sie setzen neue Maßstäbe für Menschenrechte und soziale Nachhaltigkeit im Sport und sind zugleich bestes Beispiel dafür, dass eine Sportgroßveranstaltung über das sportliche Event und den Austragungsort hinaus nachhaltig Wirkung erzielen kann. Die internationale Vorbildfunktion Deutschlands bei der Ausrichtung von großen Sportveranstaltungen wird gestärkt. Die Mindeststandards sollen nicht einmalig angewendet werden, sondern wir haben sie im Rahmen der Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen definiert. Große Sportveranstaltungen, die eine Bundesfinanzierung erhalten wollen, müssen diese Standards einhalten.
Welche Sportarten werden Sie sich ansehen? Gibt es Athletinnen und Athleten, auf die Sie sich besonders freuen?
Ich freue mich tatsächlich auf die Veranstaltung als Ganzes, auf die spannenden Wettkämpfe und Erfolge der Athletinnen und Athleten. Sie werden das sportliche Highlight des Jahres werden. Darüber hinaus werden sie sicherlich ein großes Fest der Menschlichkeit und Lebensfreude. Daher plane ich, möglichst viele Sportarten in den verschiedenen Orten anzusehen, und hoffe auch, die eine Athletin oder den anderen Athleten vor Ort persönlich treffen zu können.