Von den ersten Computern bis zum Homeoffice — Persönliche Einblicke von 1976 bis heute
Das Leben schreibt oft die besten Geschichten. Das Ehepaar Martina und Bernd Liebenow hat gemeinsam ganze acht Jahrzehnte bei der STADT UND LAND gearbeitet: 45 Jahre war Martina Liebenow im Unternehmen, 35 Jahre waren es bei Ehemann Bernd. Wie hat sich die Arbeitswelt in der Zeit ihrer Betriebszugehörigkeit verändert? Was bleibt im Gedächtnis?
Das Ehepaar Martina und Bernd Liebenow hat gemeinsam ganze acht Jahrzehnte bei der STADT UND LAND gearbeitet.
© Gisela Gürtler
Martina Liebenow erinnert sich, als ob es gestern war, wenn Sie von ihrem Bewerbungsgespräch bei der STADT UND LAND berichtet. Das war im Jahr 1976. „Mein Großvater, mein Vater und meine Schwester haben in einem Maklerbüro gearbeitet. Da lag es eben in der Familie, dass ich auch in der Wohnungswirtschaft meine Berufsausbildung absolvieren wollte. Im Bewerbungsgespräch bei der STADT UND LAND war schnell klar, dass ich dort anfangen werde. Ich war damals eine der wenigen Bewerberinnen mit Abitur. Da wurde meine Ausbildungszeit von drei auf zwei Jahre verkürzt“, berichtet Martina Liebenow. Nach der Ausbildung folgte direkt die Festanstellung: Vermietung, Verwaltung und Bestandsmanagement – das waren für die nächsten Jahre ihre Aufgaben, zumeist in Tempelhof und Lichtenrade.
„Die Wohnungsengpässe im damaligen West-Berlin waren sehr groß. Kein Wunder, dass man bei jeder Familienfeier oder bei jedem privaten Treffen angesprochen wurde, ob man nicht eine Wohnung vermitteln könnte“, so Martina Liebenow. Mit dem Umzug des Unternehmenssitzes der STADT UND LAND von Tempelhof in die Neuköllner Werbellinstraße veränderte sich Schritt für Schritt auch das Arbeiten in den Büros. „Ich weiß noch gut, wie ein eigenes Rechenzentrum aufgebaut wurde und die ersten Computer eingeführt wurden. Das waren anfangs große Apparate, die im Vergleich zu heute wenig konnten. Nach und nach wurden so die Schreibmaschinen und Karteikarten ersetzt.“ Die Aufgabenverteilung innerhalb der Vermietungsteams änderte sich ebenfalls. „Zunächst hatten wir in den Teams noch eigene Schreibkräfte, später haben wir dann praktisch alle direkt im Kundenkontakt gearbeitet“, ergänzt sie. Das wurde auch in den folgenden Jahren und Jahrzehnten immer wichtiger: nah an den Menschen sein, in den Mieterinnen und Mietern nicht nur Zahlen, Aktenzeichen oder Vorgangsnummern sehen, sondern auch das soziale Miteinander besonders pflegen. Ein offenes Ohr haben, wenn es auch mal um Nöte und Sorgen der Mieterinnen und Mieter geht. Und das Unternehmen immer bestmöglich nach außen vertreten.
Für Martina Liebenow folgten beruflich weitere Stationen, unter anderem als Geschäftsstellenleiterin für Neukölln und Tempelhof sowie weitere Aufgaben im Neubau und in der Vermietung rund um die Sonnenallee, die Rollberge und die Landhaussiedlung Rudow. „Das war damals ein besonders moderner Ansatz in den achtziger Jahren: Wohnungen mit Mietergärten. Da waren wir echte Vorreiter.“ Zurück zum Berliner Wohnungsmarkt: „Während meiner ganzen Zeit im Beruf gab es eigentlich nur eine zeitliche Phase, in der der Wohnungsmarkt in Berlin entspannt war“, berichtet Martina Liebenow. „Das war direkt nach der Wende und der Einheit in den frühen neunziger Jahren, als viele aus den engeren Verhältnissen im ehemaligen West-Berlin rausgezogen sind: in die Nachbargemeinden Brandenburgs, als dort die ersten Neubausiedlungen fertiggestellt wurden.“ In der Tat, damals gab es sogar für einige Jahre einen Bevölkerungsrückgang in Berlin. „Nicht wenige sind übrigens nach ein paar Jahren wieder nach Berlin zurückgekehrt“, ergänzt Bernd Liebenow. Ein Umzug raus aus Berlin kam für das Ehepaar selbst nie infrage. Seit vielen Jahren leben sie in Rudow. Und daran soll sich so schnell auch nichts ändern.
Im Winter wurde Schnee geräumt
Große Veränderungen musste Bernd Liebenow in seiner Zeit bei der STADT UND LAND mitorganisieren. Vor seiner Zeit im Unternehmen hatte er für den Senat im Westhafen gearbeitet, in den Bereichen Klempnerei und Schlosserei. Sein technisches Know-how hat er dann bei der STADT UND LAND insgesamt 35 Jahre lang einbringen können. „Ich habe die Wartung geleitet. Unsere große Zeit war immer der Winter, wenn wir zur Schnee- und Eisbeseitigung ausrücken mussten. Wir hatten im Betrieb 40 Schneepflüge und vier Traktoren.“ Dass dieser Bereich später ausgegliedert und von einem neuen Unternehmen übernommen wurde, sei aus heutiger Sicht zu verstehen.
„Aber wir hätten uns doch gerne noch ein paar Jahre um Schnee und Glatteis gekümmert“, fasst Bernd Liebenow zusammen, der damals dann die betrieblichen Werkstätten geleitet hat.
Ein Motorradunfall sorgte dafür, dass er früher in den Ruhestand gehen musste. Das war allerdings schon zu der Zeit, als sich das heutige Ehepaar als damalige Kollegen bei einer Firmenveranstaltung einmal ausführlicher unterhalten hat – und im Anschluss zueinandergefunden hatte. „Gekannt haben wir uns schon, aber richtig kennengelernt haben wir uns erst 1999 am Rand der 75-Jahre-Feier der STADT UND LAND, also genau vor 25 Jahren“, so Bernd Liebenow. Die beiden sind dann nicht nur 2004 in den Hafen der Ehe geschippert, sondern befahren mit ihrem Motorboot bis heute regelmäßig die Havel, den Wannsee und die Gewässer Brandenburgs.
Was ist von den Veränderungen in der Arbeitswelt noch besonders im Gedächtnis geblieben? „Früher hätten wir uns nicht vorstellen können, von zu Hause aus zu arbeiten. Weder technisch noch von den Arbeitsabläufen war ein Homeoffice denkbar. Aber die Pandemie hat dafür gesorgt, dass es plötzlich funktionieren musste“, erinnert sich Martina Liebenow an das Frühjahr 2020. „Wir kamen gerade von einer Reise aus Asien zurück, als ich erfahren habe: Wir arbeiten nun alle mit einem Laptop von zu Hause aus.“ Zu dieser Zeit war sie bereits in den Bereich Unternehmenskommunikation gewechselt. „Gesagt, getan: Also hat unsere Abteilung das Arbeiten im Homeoffice ausprobiert. Für mich erwies es sich als Glücksfall. So konnte ich mich bereits ein bisschen auf die Zeit im Ruhestand vorbereiten“, schildert sie. „Wer direkt aus einer hektischen Fünftagewoche ins Rentnerleben wechselt, hat häufig größere Probleme, mit dem neuen Wochenrhythmus klarzukommen. Für mich war es deutlich einfacher, ein paar Tage im Büro, ein paar Tage im Homeoffice … So war der Übergang später angenehm“, fasst Martina Liebenow die Schlussphase ihrer viereinhalb Jahrzehnte bei der STADT UND LAND zusammen.
Über Jahrzehnte im Beruf engagiert, heute im Ruhestand mit den eigenen Hobbys gut beschäftigt – das Ehepaar Liebenow steht beispielhaft für die Menschen, die ein Unternehmen wie die STADT UND LAND ausmachen, mit ihrer Erfahrung, ihrem Einfühlungsvermögen und ihrer jahrzehntelangen Treue zum Arbeitgeber. In diesem Jahr ist die STADT UND LAND 100 Jahre alt geworden. So etwas wäre ohne langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kaum möglich. Dafür ein herzliches Dankeschön!