„Nachbarinneuköllnaward“ verliehen

29. September 2008 - Das Alter gemeinsam erleben und genießen.

Sie haben sich ganz bewusst für Neukölln entschieden, für die Rollberg-Siedlung. Vor gut einem Jahr sind sie hier zugezogen aus Mahlow, aus Heidelberg… Eine Gruppe von vier Damen und drei Herren im Alter von 58 bis 70 Jahren, die sich schon lange kennen. Sie setzen hier ihr Lebensmodell um: Im Alter gemeinsam wohnen und aufeinander bezogen leben. Das Kürzel ALWiG steht dafür. Jeder wohnt in seiner eigenen Wohnung bei der STADT UND LAND und man hat überdies eine Gemeinschaftswohnung. Jeder ist bereit, sich mit Lebenserfahrung und Kreativität ein zu bringen in die Belange der Nachbarschaft und füreinander ein zu stehen, wenn es einmal nötig sein wird. Schnell haben sie Fuß gefasst und sich eingebracht, im Mieterbeirat und bei der Hausaufgabenhilfe zum Beispiel. Aus Anlass der gemeinsamen Veranstaltung der Genezareth-Gemeinde und der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft „Nachbar in Neukölln“ im Rahmen der Interkulturellen Woche überreichte Bürgermeister Heinz Buschkowsky der Gruppe ALWiG Ende September den „Nachbarinneuköllnaward“. Der von der Rixdorfer Schmiede kunstvoll gefertigte Pokal wurde als Geste der Freude darüber verliehen, dass es diese Initiative gibt, dass sie ihre Träume lebt, ihr Leben teilt und Nachbarschaften pflegt. Ein ermutigendes Zeichen für das bunte pralle Leben dieses Stadtteils mit seinen Licht- und Schattenseiten. Im Namen der Gruppe ALWiG bedankte sich Bärbel Ristow mit den Worten „Endlich zu Hause – dieses Motto der STADT UND LAND beschreibt unser augenblickliches Lebensgefühl. Die Lebendigkeit dieses Wohnviertels fasziniert uns, auch wenn es viele Probleme gibt. Wir möchten interessierte Mitbewohner sein, uns einmischen und engagieren. Wir wollen uns mit zunehmendem Alter gegenseitig unterstützen und von Vereinzelung und Erstarrung verschont bleiben. Herkömmliche „Seniorenresidenzen“ sind nicht unsere Sache. Wir wollen noch mitten im Leben stehen und unsere reichhaltigen Erfahrungen weitergeben. Vorerst sind wir immer wieder begeistert von der Vielfalt der Möglichkeiten in unserem Kiez.“

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