Blütenpracht und Freizeitspaß

Sind Sie auf der Suche nach einem Tipp fürs Wochenende? Am liebsten ins Grüne, wo es viel zu entdecken und tolle Spielmöglichkeiten für Kinder gibt? Ein Café und ein See dürfen auch nicht fehlen? Und alles am besten in Berlin? Dann nichts wie raus zum Britzer Garten. STADT UND LAND – DAS MAGAZIN hat sich dort umgeschaut und jede Menge Tipps mitgebracht.

Vom berühmten Staudenzüchter Karl Foerster stammt das Motto „Es wird durchgeblüht!“ Dieses Prinzip gilt auch für die Beete und Flächen im Britzer Garten, nicht nur für den dortigen Staudengarten zu Ehren des früheren Gartenpapstes. Und mit Blick auf den Eventkalender könnte man noch ergänzen: Es wird zudem noch durchgefeiert!

„Viele Besucherinnen und Besucher verbinden uns zunächst mit der Tulipan-Blütenschau, die jedes Mal im Frühling einen besonderen Auftakt ins Gartenjahr darstellt“, erklärt Beate Reuber. Die ausgebildete Diplomingenieurin für Landespflege ist seit 2019 als Parkbotschafterin für das landeseigene Unternehmen Grün Berlin tätig. Und zu den vertretenen Parks zählt auch der Britzer Garten. „Sobald die Eisheiligen überstanden sind, geht es richtig los mit unseren mediterranen Kübelpflanzen sowie den Rhododendren und Azaleen, ehe die Rosenblüte im Sommer die volle Aufmerksamkeit auf sich zieht“, ergänzt Beate Reuber.

Die Rosen sind nicht zu übersehen, und ihren Duft möchte man auch nicht ignorieren. Allein 12.000 Quadratmeter misst der Rosengarten mit seinen historischen Rosensorten. Da kann eine Züchtung schon einmal ins Jahr 1867 zurückgehen – in diesem liebevoll gestalteten Areal mit Formschnitthecken, Sichtachsen und blütenberankten Pergolavarianten.

Wenn Beate Reuber über den Britzer Garten spricht, springt schnell der Funke über. Sie versteht es zu begeistern, auch für die vermeintlichen „Nebendarsteller“ im großen Gartentheater. Etwa wenn sie von den Blaukissen oder den Wandelröschen schwärmt. Ein großer Auftritt gebührt dann stets im ausklingenden Sommer bis tief in goldene Herbstwochen hinein dem Dahlienfeuer. Ab Ende August sind auf 2.200 Quadratmeter rund 7.000 einzelne Dahlien zu bestaunen – bestehend aus 300 verschiedenen Sorten. Eine Dahlienschau dieser Größenordnung sucht ihresgleichen.

Der Britzer Garten bietet aber nicht nur einen Sinnesrausch an Farben, Blütenformen und Düften. Er ist zudem ein Ort des Lernens und des Lehrens. Es geht hier auch um Fragen zum Natur- und Umweltschutz, zur Stadtnatur und darum, wie gefährdet heute das ökologische Gleichgewicht ist.

Seinen Ursprung hat der Britzer Garten als Bundesgartenschau in West-Berlin 1985. Das Gebiet zwischen dem Mariendorfer Damm, der Mohriner Allee und dem Buckower Damm wurde vorher als Ackerfläche und für Kleingärten genutzt. Seit 1989 wird er als Landschaftspark stetig weiterentwickelt.

„Sehr beliebt sind natürlich die Spielplätze, insbesondere der Wasserspielplatz in der Nähe des Eingangs ‚Blütenachse‘ mit dem eigenen Matschbereich und dem neuen barrierefreien Wasserlabyrinth“, sagt Beate Reuber. „Doch wir sind auch sehr glücklich, dass der Britzer Garten inzwischen weitgehend barrierefrei besucht werden kann und viele neue Ideen im Laufe der Jahre hinzugekommen sind.“

So gibt es Bereiche für Schafe und Ziegen sowie ein eigenes Obstbaumquartier mit Streuobstwiesen, die bewusst nicht gemäht werden. Die alten Obstsorten und die Lebensbedingungen für Insekten und weitere Tiere zeugen von der hohen Biodiversität, also der Artenvielfalt und dem Gleichklang der Ökosysteme. Und dies alles mitten in einer Metropole mit knapp vier Millionen Einwohnern.

Im nächsten Jahr, also 2025, wird der Britzer Garten 40 Jahre alt. Am Festprogramm wird bereits eifrig gearbeitet. Doch es gibt keinen Grund, so lange mit dem nächsten Besuch zu warten.

Bereits in diesem Jahr locken jede Menge Kulturveranstaltungen – inmitten der einzigartigen Umgebung des Britzer Gartens.